Beschichtung | Beschreibung | |||||||||||||||
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Vernickeln | Dient sowohl dekorativen Zwecken, als auch dem Korrosionsschutz. Wegen der harten Schicht, Anwendung im Elektroapparatebau sowie in der Telefonindustrie. Speziell bei Schrauben kein Abrieb des Überzuges. Vernickelte Eisenteile sind in Außenbereichen nicht zu empfehlen. Verbesserung des Korrosionsschutzes durch Imprägnierung. | |||||||||||||||
Veralisieren | Spezielles Hartvernickeln | |||||||||||||||
Verchromen | Meist nach dem Vernickeln, Schichtdicke ca. 4 µm Chrom wirkt dekorativ, erhöht die Anlauf-beständigkeit vernickelter Werkstücke und verbessert den Korrosionsschutz. Glanzverchromt: hoher Glanz. Mattverchromt: matter Glanz (Seidenglanz) Eine Trommenverchromung ist nicht möglich. |
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Vermessingen | Messingaufträge werden hauptsächlich für dekorative Zwecke verwendet. Stahlteile werden häufig vermessingt, um die Haftfestigkeit von Gummi auf Stahl zu verbessern | |||||||||||||||
Verkupfern | Dient häufig als Zwischenschicht vor dem Vernickeln, Verchromen und versilbern. Als Deckschicht für dekorative Zwecke. | |||||||||||||||
Versilbern | Silberaufträge werden zu dekorativen und technischen Zwecken verwendet. | |||||||||||||||
Verzinnen | Die Verzinnung wird hauptsächlich zum Erzielen bzw. Verbessern der Lötfähigkeit (Weichlot) angewendet. Dient gleichzeitig als Korrosionsschutz. Thermische Nachbehandlung nicht möglich. | |||||||||||||||
Eloxieren | Durch anodische Oxidation wird bei Aluminium eine Schutzschicht erzeugt, die als Korrosionsschutz wirkt und das Verflecken verhindert. Für dekorative Zwecke können praktisch alle Farbtöne erzielt werden. | |||||||||||||||
Feuerverzinken | Tauchen in Zinkbad, dessen Temperatur bei ca. 440° - 470°C liegt. Schichtdicken min. 40 µm. Oberfläche matt und rau, Verfleckungen nach kurzer Zeit möglich. Sehr guter Korrosionsschutz. Anwendbar für Gewindeteile ab M8. Gewindegängigkeit durch geeignete Maßnahmen gewährleisten. Abkürzung: tZn |
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Anorganische Zinkbeschichtung |
Hervorragende hoch zinkhaltige Beschichtung (silbergraue Farbe) für Teile mit Zugfestigkeit Rm ≥ 1.000 N/mm² (Festigkeitsklassen ≥10.9, Härte ≥ 300 HV). Bei diesem Beschichtungsverfahren wird eine wasserstoffinduzierte Versprödung verfahrenstechnisch ausgeschlossen. Temperaturbeständig bis ca. 300 °C. Anwendbar für Gewinde ≥ M4 |
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Mechanisches Verzinken |
Chemo-mechanischer Beschichtungsprozess. Entfettete Teile werden zusammen mit einer speziellen Glaskugelmischung und Zinkpulver in eine Platierungstrommel gegeben. Die Glaskugeln wirken als Träger der Zinkpulverkörner und bringen diese an die Werkstückoberfläche, wo sie durch Kaltverschweissung haften bleiben. | |||||||||||||||
Chemisch Schwärzen |
Chemisches Verfahren zum schärzen von Edelstählen für dekorative Zwecke | |||||||||||||||
Brünieren | Chemisches Verfahren, Badtemperatur ca. 140 °C mit anschließendem Einölen. Für dekorative Zwecke nur leichter Korrosionsschutz. | |||||||||||||||
Phosphatieren | Nur leichter Korrosionsschutz. Guter Haftgrad für Farben. Aussehen grau bis grauschwarz. Durch nachträgliches Einölen besserer Korrosionsschutz. | |||||||||||||||
Imprägnieren | Vor allem bei vernickelten Teilen können durch eine Nachbehandlung in dewatering fluid mit Wachszusatz die Mikroporen mit Wachs versiegelt werden. Wesentliche Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit. Der Wachsfilm ist trocken und unsichtbar. | |||||||||||||||
Tempern | Bei galvanisch veredelten Verbindungselementen aus Stählen mit Zugfestigkeiten Rm ≥ 1.000 N/mm² bzw. Härte ≥ 320 HV, die unter Zugspannung stehen, besteht die Gefahr des Versagens durch Wasserstoffversprödung. Durch Tempern bei ca. 180°C bis 230°C (unterhalb der Anlasstemperatur) kann der Wasserstoff zum Teil beseitigt werden. Nach dem heutigen Stand der Technik bietet dieses Verfahren aber keine 100 % Gewähr. Tempern muss unmittelbar nach der galvanischen Behandlung erfolgen. | |||||||||||||||
Tribotechnische Beschichtung |
Bilden reibungsmindernde und verschleißhemmende Schichten. Schutz gegen hohe Reibung (anfressen). | |||||||||||||||
Bewachsen | Gleitschicht, um das Eindrehmoment bei gewindefurchenden Schrauben zu verringern. | |||||||||||||||
Tabelle 1: Überzugsmetall | ||
Überzugsmetall | Kennbuchstabe |
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Kurzzeichen | Element | |
Zn | Zink | A |
Cd* | Cadmium | B |
Cu | Kupfer | C |
CuZn | Kupfer-Zink | D |
Ni b* | Nickel | E |
Ni b Cr r* | Nickel-Chrom | F |
CuNi b* | Kupfer-Nickel | G |
CuNi b Cr r* | Kupfer-Nickel-Chrom | H |
Sn | Zinn | J |
CuSn | Kupfer-Zinn | K |
Ag | Silber | L |
CuAg | Kupfer-Silber | N |
ZnNi | Zink-Nickel | P |
ZnCo | Zink-Cobalt | Q |
ZnFe | Zink-Eisen | R |
Die Verwendung von Cadmium ist in bestimmten Ländern eingeschränkt *Der ISO-Klassifikationscode ist in ISO 1456 |
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Tabelle 2: Schichtdicke | ||
Schichtdicke(µm) | Kennzahl |
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ein Überzugsmetall | zwei Überzugsmetalle* | |
keine Schichtdicke vorgeschrieben | - | 0 |
3 | - | 1 |
5 | 2 + 3 | 2 |
8 | 3 + 5 | 3 |
10 | 4 + 6 | 9 |
12 | 4 + 8 | 4 |
15 | 5 + 10 | 5 |
20 | 8 + 12 | 6 |
25 | 10 + 15 | 7 |
30 | 12 + 18 | 8 |
*Die für das erste und zweite Überzugsmetall festgelegten Dicken gelten für alle Kombinationen von Überzügen mit der Ausmnahme, dass Chrom die oberste Schicht ist, die immer eine Dicke von 0,3 µm hat. |
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Tabelle 3: Nachbehandlung und Passivieren durch Chromatieren | ||
Glanzgrad | Passivieren durch Chromatieren* Eigenfarbe |
Kennbuchstabe |
matt |
keine Farbe | A |
bläulich bis bläulich irisierend² | B | |
gelblich schimmernd bis gelbbraun, irisierend | C | |
olivgrün bis olivbraun | D | |
blank |
keine Farbe | E |
bläulich bis bläulich irisierend² | F | |
gelblich schimmernd bis gelbbraun, irisierend | G | |
olivgrün bis olivbraun | H | |
glänzend |
keine Farbe | J |
bläulich bis bläulich irisierend² | K | |
gelblich schimmernd bis gelbbraun, irisierend | L | |
olivgrün bis olivbraun | M | |
hochglänzend | keine Farbe | N |
beliebig | wie B, C oder D | P |
matt | braunschwarz bis schwarz | R |
blank | braunschwarz bis schwarz | S |
glänzend | braunschwarz bis schwarz | T |
alle Glanzgrade | ohne Chromatieren³ | U |
*Passivieren ist nur bei Zink- oder Cadmiumüberzügen möglich ²Gilt nur für Zinküberzuge ³Beispiel für einen solchen Überzug: A5U |
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Hinweis: Wenn die Bauteilhärte über 320 HV bzw. die Zugfestigkeit Rm über 1.000 MPa liegt, ist eine Überprüfung des Herstellprozesses unter Anwendung einer Prüfung zur Erkennung von Wasserstoffversprödung durchzuführen. Generell sollte hier von einer galvanischen Beschichtung ganz abgesehen werden um die Gefahr eines Wasserstoffsprödbruches ausschließen zu können. Soll trotzdem eine galvanische Beschichtung aufgebracht werden, so müssen die Teile spätestens 4 Stunden nach der galvanischen Behandlung bei ca. 200°C und ca. 6 Stunden getempert werden. Durch die nachträgliche Wärmebehandlung wird das Risiko einer Wasserstoffversprödung vermindert, eine vollständige Beseitigung kann aber nicht garantiert werden. |
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Quellen: DIN EN ISO 4042 - Verbindungselemente - Galvanische Überzüge DIN EN ISO 15330 - Verbindungselemente - Verspannungsversuch zur Entdeckung von Wasserstoffversprödung - Verfahren mit parallelen Auflageflächen DIN EN ISO 1456 - Metallische und andere anorganische Überzüge - Galvanische Überzüge aus Nickel, Nickel plus Chrom, Kupfer plus Nickel und Kupfer plus Nickel plus Chrom http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanotechnik (09.09.2011) |